Betreff: | PM FR Bayern: Skrupellose Sammelabschiebung nach Kabul am Mi 16.12. |
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Datum: | Tue, 13 Dec 2016 19:51:23 +0100 |
Von: | Georg Classen <georg.classen@gmx.net> |
Antwort an: | georg.classen@gmx.net |
Betreff: | [Fluechtlingsraete] 16-12-13 PM Sammelabschiebung Kabul |
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Datum: | Tue, 13 Dec 2016 17:37:12 +0100 |
Von: | Bayerischer Flüchtlingsrat <kontakt@fluechtlingsrat-bayern.de> |
Pressemitteilung des Bayerischen Flüchtlingsrats - 13.12.2016
Skrupellose Abschiebungen
Morgen, am 14.12., soll die erste
Sammelabschiebung nach Afghanistan durchgeführt werden.
Basierend auf dem Abkommen zwischen der EU und Kabul
bzw. einem ergänzenden Deutsch-Afghanischen
Rückübernahmeabkommen sollen morgen die ersten 50
abgelehnten Asylsuchenden vom Frankfurter Flughafen nach
Afghanistan abgeschoben werden.
Mehrere Bundesländer haben schon erklärt,
dass sie sich vorläufig nicht an Abschiebungen nach
Afghanistan beteiligen wollen. Sie haben erst vom
Bundesinnenminister eine neue Einschätzung der
Sicherheitslage eingefordert. Bayern dagegen ist bei den
Abschiebungen dabei. Mehrere Afghanen sind inzwischen in
Abschiebehaft genommen worden und sollen morgen nach
Frankfurt überstellt werden.
Auf dem Flug wahrscheinlich auch: Saleh
Mohammad Z., afghanischer Staatsbürger. Herr Z. ist
schon seit Jahren psychisch angeschlagen und auf
regelmäßige Medikamente angewiesen. Sein Zustand
verschlechterte sich in den letzten Wochen unter der
Angst abgeschoben zu werden. Schließlich hielt er es
nicht mehr aus und wollte nach Frankreich flüchten,
wurde jedoch vor der Grenze aufgegriffen und inhaftiert.
In Haft unternahm Herr Z. einen Suizidversuch. Er wurde
in die forensische Abteilung der Psychiatrie Calw
überstellt wurde. Von der Haftanstalt Pforzheim wurde
uns mitgeteilt, dass Herr Z. wahrscheinlich als
haftunfähig beurteilt werden würde. Die Klinik
bestätigte diese Aussage. Nach ihrer Einschätzung werde
Herr Z. wohl gleich aus dem Krankenhaus nach Frankfurt
zur Abschiebung gebracht.
Herr Z. war schon länger als fünf Jahre in
Deutschland, hat regelmäßig gearbeitet, war im lokalen
Volleyballklub aktiv und spricht gut Deutsch. Die Arbeit
in der Bäckerei half ihm, sich auch psychisch zu
stabilisieren. Die Bäckerei wollte ihm einen Lehrvertrag
geben, die Ausbildungserlaubnis wurde jedoch von der
Ausländerbehörde abgelehnt.
„Der Bayerische Flüchtlingsrat kritisiert
aufs Schärfste die auch von Bayern forcierten
Abschiebungen“, stellt Stephan Dünnwald, Sprecher des
Bayerischen Flüchtlingsrats, fest. „Entgegen aller
Fakten wird behauptet, dass Afghanistan irgendwo
„sicher“ sei. Das ist politischer Zynismus. Ungeachtet
dessen halten wir es für menschenverachtend, auch
offenkundig kranke Personen abschieben zu wollen. Wir
appellieren an Ministerpräsidenten Horst Seehofer,
solchen Abschiebungsexzessen Einhalt zu gebieten.“
Bei Rückfragen und
Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
Stephan Dünnwald Bayerischer
Flüchtlingsrat
Tel: 089-762234 / 0177 721 6830
-- Claudius Voigt Projekt Q - Büro für Qualifizierung der Flüchtlings- und Migrationsberatung Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e.V. (GGUA Flüchtlingshilfe) Hafenstraße 3-5 48153 Münster Fon: 0251 14486-26 Mob: 01578 0497423 Fax: 0251 14486-20 voigt@ggua.de www.ggua.de www.einwanderer.net Das Projekt Q wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie durch das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes NRW (MIK). Das Projekt Q ist Teilprojekt im IQ Netzwerk Niedersachsen. Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die GGUA Flüchtlingshilfe ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV). Falls Sie im Bereich der Flüchtlingsarbeit in NRW auf dem Laufenden bleiben wollen - hier können Sie sich in die "Infoliste Münsterland" eintragen: http://www.ggua.de/ggua/fuer-den-newsletter-anmelden/
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