Liebe Kolleg*innen,

der Karneval ist sogar für zahlreiche eingeborene oder gut
integrierte Deutsche und andere Ureinwohner*innen eine befremdliche
und verstörende Angelegenheit, die mit den Mitteln des aufgeklärten
Verstandes nur schwer zu fassen ist. Um so erfreulicher, dass das Landesinnenministerium
NRW nun in einem aktuellen Erlass die Bezirksregierungen
anweist, dafür Sorge zu tragen, "die Bewohnerinnen und Bewohner
der jeweiligen Flüchtlingsunterkünfte mit den Brauchtümern und
Abläufen an den Karnevalstagen vertraut zu machen." Denn: Ein
Großteil derselben "hat keinerlei Erfahrungen mit den
Brauchtümern und Besonderheiten, die damit verbunden sind."
Da letzteres auch auf einen nicht unerheblichen Teil der
autochthonen Bevölkerung zutreffen dürfte, hat - sehr vorausschauend
- die Bezirksregierung
Arnsberg in Ergänzung zum Erlass regierungsoffizielle Hinweise
zum (Un-)Wesen des Karneval veröffentlicht:
"Die Zeit des Karnevals ist geprägt von ausgelassenen, feiernden
Menschen, von denen sich die Meisten ausgefallen kostümieren.
(...) Zu einigen dieser Kostüme gehören auch Waffenattrappen.
Diese sind aus Holz oder Plastik und natürlich nicht
funktionsfähig. Wichtig ist, dass man jeden in Ruhe feiern lassen
sollte. Auch wenn die Gewehre der Karnevalssoldaten nicht echt
sind, sind sie kein Spielzeug, das man ungefragt anfassen sollte.
Die echte Polizei ist außerdem während der Karnevalszeit
vermehrt im Einsatz. So wird sichergestellt, dass die Menschen den
Karneval sicher feiern können. (...) Die Anweisungen der echten
Polizei sind daher auch im Karneval auf jeden Fall zu befolgen.
(...)
Für viele Menschen gehört auch Alkohol zu Karneval dazu. Hier
muss man vorsichtig sein: Alkohol wirkt wie ein Gift auf den
Körper und sollte deshalb nur in kleinen Mengen
getrunken werden. Wer zu viel Alkohol trinkt, verliert die
Kontrolle über seinen Körper. Man kann schwer stürzen, sich
verletzen und am nächsten Tag geht es einem meistens
sehr schlecht. Auch kann es unter Alkoholeinfluss zu
Vorfällen kommen, für die man sich nachher schämt oder die
strafrechtlich verfolgt werden können. Hier gilt: Weniger ist
mehr. Denn Karneval ist ein ausgelassenes, freundliches Fest
an das sich alle so auch erinnern wollen."
Ich frage mich: Warum sollen diese Informationen nur geflüchteten
Menschen zugute kommen? Auch so mancher Friese oder Berliner, so
manche Niedersächsin oder Vorpommeranerin könnten doch von diesem
erheblichen Erkenntnisgewinn profitieren. Daher würde ich
vorschlagen, das Informationsblatt der Bezirksregierung in
sämtlichen öffentlichen Einrichtungen nördlich von Münster
flächendeckend auszuhängen.
Ich jedenfalls habe einiges gelernt. Das vor allem: Hände weg von
fremder Leute Spielzeuggewehre! Und: "Hier gilt: Weniger ist
mehr."
Na denn: Helau und Prost!
Claudius
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Claudius Voigt
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